„Hilfe für die Massai“ stellt sich vor – Religionskurse der Klasse 8 tauchen in die fremde Welt der Massai in Tansania ein.

Auf die Spuren der Massai begaben sich die Religionskurse der 8.Klassen, als sie während eines spannenden interaktiven Vortrags in die Welt Afrikas, Tansanias und noch genauer, der Massai, eintauchen konnten.

Die Schülerinnen und Schüler erfuhren, wie die Massai, ein Nomadenvolk, ursprünglich und traditionell in Nordtansania lebten, welche alltäglichen Herausforderungen sie dort heute haben und wie sie kulturell geprägt sind:

Männer und Jungen sind als Hirten tätig. Besonders durch die Verdrängung aus ihrem historischen Stammesgebiet aufgrund von Tourismus und Landwirtschaft schrumpft das lebensnotwendige Weidegebiet der Massai. Negativ auf ihre Lebensbedingungen wirkt sich auch die fortschreitende Abholzung sowie der Klimawandel mit zunehmend längeren Trockenperioden aus. Die Mädchen und Frauen der Massai kümmern sich traditionell um die Familie. Ihr Leben ist geprägt von Unterordnung in die patriarchalen Strukturen einer Großfamilie. Sie kochen, holen Wasser oder beschaffen Brennholz. Beschneidung sowie ein sehr frühes Verheiraten zwischen 14 und 16 Jahren gegen einen Brautpreis sind immer noch aktuelle und brisante Themen.

Dies bewegte die Religionskurse besonders. Immer wieder stellten sie Rückfragen, sodass durch ihr großes Interesse und ihre Neugier aus dem Vortrag schnell ein interaktiver Austausch wurde.

Es wurde deutlich, dass sich das Team von „Hilfe für die Massai“  dafür einsetzt, durch ein vielfältiges Bildungsangebot den Massai die Möglichkeit zu geben, sich ihren Herausforderungen zu stellen, damit sie weiterhin ein selbstbestimmtes Leben führen können. Die Organisation legt dabei Wert darauf zu betonen, dass eine Unterdrückung der Frauen keinen Platz in der Welt hat und möchte insbesondere die Rolle der Frau in der Massaikultur stärken sowie die Lebensbedingungen tansanischer Massaikinder und grundsätzlich aller Kinder verbessern.

Aus diesen Zielen heraus ist eine umfangreiche Bildungsarbeit in Form von Kindergärten, Schulgründungen sowie einem Waisenhaus entstanden, welches aufgrund der hohen Nachfrage für alle tansanischen Kinder offen ist, die Waise geworden sind. Außerdem unterstützt „Hilfe für die Massai“ ein notwendiges medizinisches Angebot für die Menschen in der Steppe finanziell oder praktisch mit Fahrdiensten, da das öffentliche Gesundheitswesen weit entfernt ist. Als christlich-humanistische Organisation ist gelebte Nächstenliebe die Grundhaltung im alltäglichen Umgang. Hier gibt es auch Angebote wie Andachten, Gebet oder Seelsorge.

Diese für uns hier doch so fremde und ferne Welt wurde durch persönliche Lebenserfahrungen der Referentin und Projektmitwirkenden, die mit ihrer Familie seit 12 Jahren mitten in der Steppe lebt und den Alltag mit den Massai teilt, plötzlich ein Stück näher gerückt und lebendig. In gewisser Weise beeindruckt und dem Projekt gegenüber aufgeschlossen, wollten die Schülerinnen und Schüler nach der Präsentation wissen, wie man konkret diese Arbeit unterstützen kann.

Gemeinsam mit den Lehrkräften wurden im anschließenden Unterricht fleißig Ideen gesammelt, wobei eine letztlich in den Mittelpunkt rückte. Die Projektschulen in der Steppe Tansanias benötigen laut Hinweis der Referentin dringend Bälle im Sportunterricht.

Hierzulande fällt es zur Zeit bei dem aktuellen Überangebot an Fußbällen vor der anstehenden EM beinahe schon schwer, zu entscheiden, welche man zum Spielen nehmen möchte. So sind die Schülerinnen und Schüler der Religionskurse  von der Idee begeistert, Spenden für gute Fußbälle zu sammeln, die dann den Schulkindern in Tansania zugute kommen sollen….