Mitte Juni ging der Biologie Leistungskurs der Q1 von Frau Hofius auf Exkursion zum Heckebach in Eisern, um passend zum Thema Ökologie eine Fließgewässeruntersuchung durchzuführen. Mit dabei war Herr Wiedemann vom Umweltamt der Stadt Siegen, der uns mit Informationen versorgte und uns bei den Untersuchungen zur Seite stand. Der Kurs wurde in drei großen Teilthemen aufgeteilt: Das Chemie- Team, das StrukturgüteTeam sowie das Fauna- Team.
Das Chemie- Team beschäftigte sich mit der chemischen und physikalischen Wasserqualität. Dabei untersuchte das Team unter anderem den pH-Wert, Nährstoffgehalt, sowie die Farbe und den Geruch des Fließgewässers. Dabei wurden folgende Ergebnisse festgestellt:
- Das Wasser war farblos, klar, geruchlos und frisch
- selten Algenbüschel
- keine Zeichen von Sauerstoffmangel
- pH-Wert: 7,3
- Temperatur Wasser: 13,7° Luft: 14,4°C
- Leitfähigkeit des Wassers: 595 bei 13°C
- Nitratgehalt: < 1,0 mg/l
- Ammonium: < 0,04 mg/l
Zusammengefasst stellten sich die Ergebnisse dieses Untersuchungsteams als sehr gut heraus. Jedoch lassen die Untersuchungen keine Schlüsse auf vergangene Ereignisse zu. Daher haben wir uns Ergebnisse vom Mai 2015 hinzugenommen und diese mit unseren verglichen. Viele Parameter ähnelten sich, waren jedoch im gesamten etwas besser als unsere Ergebnisse. Daher lässt sich schlussfolgern, dass der Heckebach in einem allgemein gutem Zustand geblieben ist, mit wenigen Außnahmen, die jedoch keine erkennbaren Folgen zeigen.
Mit den Strukturen des Gewässers und des angrenzenden Umlandes beschäftigte sich das Strukturgüteteam. Unter anderem untersuchte dieses Team die Nutzung der Aue, die Anteile und Dichte hölzerner Ufervegetation, den Gewässerverlauf und die Beschaffenheit der Gewässersohle, das heißt, es wurde untersucht, wie das Ufer genutzt wird, was für einen Eindruck das Gewässer äußerlich macht und wie es aufgebaut ist. An diesem Bach in Eisern konnte man die natürliche Nutzung der Aue durch einen Wald und eine zugewilderte Brachfläche gut feststellen, was zu einer guten Bewertung des Gewässers maßgeblich beitrug. Außerdem läuft das Gewässer schwach gewunden und natürlich, abgesehen von einem kleinem Staudamm, sodass das Gewässer von seiner natürlichen Struktur und Beschaffenheit als „sehr gut“ in der Kategorie „Strukturgüte“ eingestuft werden konnte.
Das Fauna-Team stellte die größte Gruppe dieser Exkursion. Es untersuchte und bewertete die Lebensgemeinschaften im Gewässer. Alle Mitglieder des Fauna-Teams starteten zunächst damit, mit einem Kescher, einer Federstahl-Pinzette und einem kleinen mit Bachwasser gefüllten Behälter nach Tieren zu suchen. Wichtig war es hierbei, auch den Sand aufzuwühlen und Steine umzudrehen, da sich dort die meisten interessanten Tiere befanden. Nachdem die ersten Exemplare eingefangen wurden, trennte sich die Gruppe und ein Teil startete mit dem Bestimmen und Untersuchen der Tiere. Zunächst wurden die Tiere bestimmt und anschließend alle Individuen in eine sogenannte Taxaliste eingetragen (Eine Taxaliste ist eine tabellarische Auflistung von sogenannten Taxa, also Überbegriffe von verschiedenen Arten, in welcher man die genaue Art Identifikation sowie die Anzahl der gefundenen Individuen eintragen kann). Im Anschluss daran wurde dann ein Bewertungsbogen zur biologischen Fließgewässerbewertung im Mittelgebirge und Tiefland ausgefüllt. Hier wurde deutlich, dass viele Tiere gefunden wurden, die für eine sehr gute bis gute Wasserqualität stehen, wie zum Beispiel Steinfliegenlarven und Köcherfliegenlaven. Leider wurde jedoch auch eine große Menge an verschiedenen Egeln gefunden, welche für eine schlechte Wasserqualität sprechen. Alles in allem lässt sich jedoch nach der fertigen Ausarbeitung des Materials und der Bewertungsbögen sagen, dass die biologische Gewässerqualität in einem guten Zustand ist.
Nachdem alle Teams ihre Arbeiten abgeschlossen haben sammelten wir uns wieder und stellten unsere vorläufigen Ergebnisse den anderen Gruppen vor. Als Abschluss unserer Exkursion hatten wir ein gemütliches Beisammensein geplant, sodass wir bei schönstem Wetter und besten Bedingungen alle gemeinsam mit einem leckeren Büffet und Delikatessen vom Grill den Nachmittag genossen, wobei der Spaß nicht zu kurz kam. Alles in allem lässt sich sagen, dass die Exkursion des Leistungskurses der Q1 von Frau Hofius ein voller Erfolg war. Der Heckebach in Eisern konnte im nachfolgenden Unterricht erfolgreich mit der Zustandsklasse gut bewertet werden und die Schüler lernten die ökologischen Arbeiten an einem Fließgewässer mit viel Spaß und Freude kennen. Wir bedanken uns bei Frau Hofius für eine gelungene und einmalige Exkursion, die wir als Biologie-Leistungskurs zusammen erleben durften.
Bericht von Lucas Birkfeld, Hanna Rosenbauer und Djelleza Sadrija